Dienstag, 24. Juni 2014

Rosenfest


Wir können ohne Übertreibung behaupten, dass uns in den ganzen Jahren kein Fest soviel Anstrengung gekostet hat, wie das diesjährige Rosenfest ... aber wir haben es geschafft.

Irgendwie war von vornherein der Wurm drin. Gleich Anfang des Jahres wurde unser Zeltverleiher mit einem Bauchdeckenriss ins Krankenhaus gebracht, so dass er seinen Zeltverleih aufgeben musste und wir auf die Suche nach einem neuen Anbieter gehen mussten. Nicht nur das die Preise doppelt so hoch waren wie bei ihm, nein es war auch schwierig jemanden zu finden, der zweimal im Jahr verbindlich die Zelte für unsere Events reservieren konnte. Zwei Monate vor dem Rosenfest fanden wir dann unseren jetzigen Zeltverleiher und der Preis war zwar leider in keinster Weise so wie gewohnt, aber wir entschlossen uns, den Betrag auszugleichen, um endlich wieder ruhig schlafen zu können.

Über die ganzen Jahre war es immer ein Problem Rosen zu bekommen, die nicht nur aus Knospen bestanden, so dass wir sie zum Teil zwei Wochen vorher kauften, um sie in einem beheizten Raum blühen zu lassen ... dieses Jahr weit gefehlt!!!! Durch das warme Wetter waren die Rosen bei den Großhändlern eher verblüht wie knospig. Aber ein Rosenfest ohne Rosen wäre echt doof ( innerlich verfluchte ich den Moment, als ich mich gegen ein Frühlingsfest entschied) nach langem hin und her fuhr unsere Floristin bis nach Holland zu einem Rosenzüchter und kehrte mit einem Auto voll herrlich blühender Rosen zurück. Alles gut! Super!




Pfingstmontag die nächste schlechte Nachricht unsere Floristin die normalerweise ab Mittwoch unsere Blumengestecke etc. machen wollte, musste ins Krankenhaus und es war sofort klar, dass sie nicht zum Rosenfest dabei sein könnte. Sie tat uns so schrecklich leid, denn sie liebt es sich am Rosenfest und am Weihnachtsmarkt so richtig auszutoben ... aber da war nichts zu machen. Jetzt ist es nicht etwa so, dass Vichi und ich nichts zu tun haben eine Woche vor einem Event, aber Gott sei Dank waren wir tatsächlich am Sonntag mit dem Dekorieren des Ladens fertig geworden, so dass wir den Montag jetzt dazu nutzen konnten, Kränze aus Buchs und Schleierkraut zu binden.

Unsere Männer nutzten derweil die Zeit um eine entspannte Runde durch den Wald zu joggen. Vichi und ich planten die Woche während des Arbeiten durch, damit wir Ilses Arbeit auffangen konnten, als unser Telefon klingelte ... mein Mann! Ich erschrak zu Tode als ich seine Stimme am anderen Ende hörte! Es ist nicht wirklich so, dass mein Mann oft während des Joggens mit einem fremden Handy anruft, um mir zu sagen, das er mich liebt, darum ging ich auch dieses Mal nicht davon aus ... ich sollte Recht behalten. Rique, Vichis Mann war umgeknickt und konnte nicht mehr auftreten, so dass wir ihn im Wald einsammeln mussten und Vichi mit ihm ins Krankenhaus fuhr.
Das sind echt so Tage an denen man einfach laut schreien möchte, aber was soll es, hilft ja nix, muß ja weiter gehen.
Ich machte mich also weiter an den Kränzen zu schaffen, die meiner Meinung nach bis jetzt viel zu billig verkauft wurden, während Vichi mit ihrem Mann in der Notaufnahme wartete.
Bänderriss oder angerissen ... egal auf jeden Fall nichts Schönes!









Als mein Sohn abends zwei Stunden früher als besprochen mit dem Motorrad nach Hause kam (ich danke dem lieben Gott noch heute dafür) merkten wir, dass ein Gewitter aufzog und beschlossen es uns noch ein wenig zusammen im Bett gemütlich zu machen, aber dazu sollte es nicht kommen. Wir hatten gerade noch Zeit unsere Hunde ins Haus zu holen, da fegte das Unwetter auch schon über uns! Habe ich erwähnt, dass wir mitten im Wald wohnen ... ich hatte solche Angst und die Geräusche ließen da schon erahnen, was am nächsten Morgen bei Tageslicht zu sehen war. Als wir ins Bett gingen sagte mein Mann zu mir " Schatz auch wenn es Dir nicht passen wird, aber du kannst morgen ausschlafen" Hallo!!! Ich hatte 1000000 Dinge zu tun ... ne das wird schon nicht sooooo schlimm sein. Doch! War es!
Es war schrecklich rund um unser Haus waren wir eingeschlossen von umgestürzten Bäumen. Riesige Bäume einfach entwurzelt und ganze Kastanienalleen auf unserem Grundstück sahen aus, als wenn jemand einen Mixer in die Kronen gesteckt hätte. Mein Mann sollte Recht behalten. Bis zum Nachmittag waren die Männer beschäftigt, uns freizuschneiden ... leider sah es rund um die Villa nicht besser aus! Auf dem Parkplatz waren zwei Tannen umgekippt, eine davon mitten auf das Auto unseres Nachbarn. Die Straße zu unserem Geschäft wurde komplett gesperrt, da das Wäldchen, was an der Villa liegt, stark beschädigt wurde. Muss ich erwähnen, dass unsere Rosen vom Rosenzüchter zerstört waren ?! Ich glaube nicht!
Kurz überlegten wir wirklich alles abzusagen ... aber einfach so aufgeben ... Ne nicht mit uns!






Was dann passierte, ist mit Worten wirklich kaum wiederzugeben! Alle Nachbarn packten mit an, um unseren Hof auf Vordermann zu bringen. Die Polizei an den Straßensperren sorgten dafür, dass unsere Lieferanten zum Laden gelangten und wir Schilder aufstellen durften. Unser Familie und Mitarbeiter standen uns tatkräftig zur Seite. Petra und Andrella unterstützten uns zwei Tage dabei, die Gestecke und Blumenarrangements für das Rosenfest zu fertigen. Sandra packte beim Aufbau mit an und die Stadt Mülheim erlaubte uns Umleitungsschilder aufzustellen und machte aus der Stassensperrung kurzerhand einen Parkplatz für unsere Besucher , die WAZ druckte einen Bericht über unser Event mit Umleitungsbeschreibung.
Ganz ehrlich wo gibt es denn so etwas ?!
Glaubt mir, ich könnte mir heute noch ein Tränchen verdrücken, wenn ich überlege mit was für lieben Menschen wir gesegnet sind.
Genau deshalb war es dieses Mal ein ganz besonderes Event. Wir hatten zwar durch das Unwetter etwas weniger Besucher als sonst, aber ich denke keiner der Aussteller ist zu kurz gekommen ;0) und wir waren so unendlich dankbar und stolz.




Wir danken wirklich allen noch Mal von ganzem Herzen für dieses wunderschöne Fest ... und euch Petra, Andrella und Sandra möchten wir besonders danken, denn wir finden es gibt nichts was Freundschaft eher widerspiegelt, als das was ihr für uns getan habt. Ihr wart sofort da und Andrella du hast eine so lange Fahrt bis zu uns ... wie selbstverständlich habt ihr bis zum Schluss angepackt und uns unterstützt ... Echt, sind wir froh, dass es Blogs gibt, sonst wären wir uns nie begegnet ;0)


Bis bald Vichi und Ana